Die Liegenschaft im Dorfkern von Uetikon am See hatte nur noch Abbruchwert und drohte gar einzustürzen. Da der heutige Eigentümer einst selber im Haus aufgewachsen ist, kam ein Abbruch für ihn nicht in Frage. Dank dessen Engagement und der akribischen Arbeit aller Beteiligten ist es gelungen, das einstige Abbruchobjekt in ein schmuckes Wohnhaus zu verwandeln.
Die Idee für die künftige Grundrisslösung war bald gefunden: die kleineren Räume im Erdgeschoss und im ersten Stock sollten als Schlafzimmer für die Familie, Büro und Bad genutzt werden. Den bisher nur als Abstellraum genutzten Estrich planten wir zu einem grossen Wohn- und Esszimmer mit offener Küche umzubauen. Eine neue, kaskadenförmige Treppe sollte alle Geschosse erschliessen und zugleich Sichtbezüge zwischen den Räumen schaffen.
Die grösste Herausforderung war, das ehemalige Abbruchobjekt mit möglichst viel bestehenden Tragelementen wieder stabil und sicher zu machen.
— Christof Ruggli, Bauingenieur
Zunächst galt es aber sehr viel Vorarbeit zu leisten. Als Erstes stabilisierte der Zimmermann das Haus mit Verstrebungen, um einen Einsturz zu verhindern. Erst danach war es möglich, das defekte Fundament Stück für Stück zu erneuern. In einem zweiten Schritt tauschten die Zimmerleute alle verfaulten Holzbalken aus und sanierten den Dachstuhl, der schliesslich mit den alten Ziegeln wieder eingedeckt wurde. Zuletzt folgten die technischen Installationen und der Innenausbau. Diesen planten wir bewusst nicht vorgängig im Detail. Um möglichst viel alte Substanz zu erhalten und wieder zeigen zu können, fällten wir die nötigen Schritte jeweils vor Ort. Ein Vorgehen, das sich gelohnt hat, wie das Beispiel des Badezimmers zeigt: Dort kam eine alte Bruchsteinmauer zum Vorschein. Sie wurde gesäubert, frisch verfugt und gibt dem Raum nun ein ganz eigenes Ambiente. An vielen anderen Stellen ist ausserdem das originale Holzwerk wieder zu sehen.
Die beteiligten Profis haben bei diesem delikaten Umbau beeindruckende Arbeit geleistet. Es ist gelungen, Neues mit Altem harmonisch zu verbinden sowie die Ausnützung des Gebäudevolumens deutlich zu optimieren.
— Roberto Bizzarri, Architekt und Bauherrenvertreter
Die Liegenschaft im Ortskern war ein typisches Beispiel eines Arme-Leute-Hauses. Das zeigte sich auch während des Umbaus: an verschiedenen Stellen kamen beispielsweise Balken zum Vorschein, die aus Reststücken und Abfallholz zusammengesetzt wurden. Heute präsentiert sich das Eckhaus in frischem Weiss, im Innern kontrastieren sich moderne Elemente mit altem Gemäuer und originalen Holzbalken. Mit dem gebündelten Fachwissen und der Erfahrung aller Beteiligten ist es uns gelungen, ein altes Haus zu erhalten, das nicht nur familiären Wert hat, sondern auch ein Stück Uetiker Geschichte repräsentiert. Die historischen Elemente sind fein eingewoben und immer noch sichtbar, was dem Haus einen einzigartigen Charakter verleiht. Dank der zeitgemässen Sanierung ist das moderne Wohnhaus für die nächsten Jahrzehnte gerüstet.
Die Bauherrschaft bewohnt bis heute die Liegenschaft und ist sehr froh, diesen Schritt damals unternommen zu haben.
— Roberto Bizzarri, Architekt und Bauherrenvertreter
Transformation eines Abbruchobjekts in ein modernes Wohnhaus
Erhalt und Inszenierung ausgewählter alter Elemente, in Kombination mit moderner Sanierung
Bauweise nach Anforderungen von Seiten Denkmalschutz und Feuerpolizei
Fakten und Zahlen | |
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Zeitraum | April bis Dezember 2011 |
Baukosten | CHF 785 000 |
Bauherrschaft | Saverio und Vittoria Votta |
Mitgliederfirmen | |
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Bauingenieur | Ruggli & Partner AG, Zürich |
Baumeisterarbeiten | A. Renk Bauunternehmung AG, Zürich |
Holzbau | Zimmereigenossenschaft, Zürich |
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