Altbau:Weisheit Nr. 3, Januar 2024

Sorgfältige Materialwahl: Ein gedämmtes Gebäude muss atmen können, d.h. Dämmungen müssen ein dampfoffenes System garantieren. Bei Altbauten muss man sorgfältig vorgehen bei der Materialwahl, sowohl beim Dämmmaterial wie auch bei Kleber und Farbe.

Dicke der Dämmschicht: Altbauten haben eine eigene Bauweise und Ästhetik, die man berücksichtigen, erhalten oder nur minimal ändern möchte (oder darf). Mit konventionellen Dämmmaterialien ergänzt man die Fassade um mindestens 16 cm – ein grosser Eingriff, der die Architektur verändert. Die neue Mauerdicke hat auch Einfluss auf die Fenster, die plötzlich tief liegen.

Aerogel als ideales Material: Aerogel kann schon in einer Schicht von 2 cm aufgetragen werden, denn der High Tech-Isolierstoff mit einem Lambda-Wert von λ 0.016 W/(mK) wirkt dreimal effizienter als konventionelle Dämmungen. Gemäss Kundenrückmeldungen werden bereits mit 2 cm Aerogel-Dämmplatten 30% der Energiekosten eingespart.

Neue Schicht, originale Ästhetik: Wir ersetzen den bestehenden Verputz mit 2 cm Aerogel-Dämmplatten, dann folgt die Spachtelung mit einem Netz und zuletzt die Rekonstruktion der originalen Gebäudeästhetik mit Deckputz, falls gewünscht.

Geschichte: Aerogel wurden in den 1930er Jahren erfunden. Dann wurde es zunächst im Weltraum genutzt. In der Industrie ist Aerogel im Ausland seit rund 30 Jahren im Einsatz. In der Schweiz in der Bauindustrie seit gut 15 Jahren. Bei der Entwicklung des Produkts hat übrigens unser Altbauweise Zürich-Mitglied Thomas Stahl einen grossen Beitrag geleistet, damals noch im Rahmen seiner Tätigkeit bei der EMPA.

Materialität: Aerogel ist ein mineralisches Produkt. Das Rohmaterial zur Herstellung von Aerogel ist unstrukturiertes Siliciumdioxid, das als Kaliwasserglas oder Silikat bezeichnet wird. Aerogel hat eine extrem poröse Gefügestruktur. Die Luftmoleküle bleiben dabei in den Poren eingeschlossen. Dadurch wird die Kälte-/Wärmeübertragung massiv eingeschränkt. Diese Eigenschaft bewirkt, dass Aerogel der beste Dämmstoff mit dem niedrigsten Lambdawert ist. Aerogel-Dämmplatten bestehen aus ca. 99% Lufteinschlüssen und dämmen dadurch praktisch doppelt so effizient wie Aerogel-Dämmputz.

Hochleistung: Aerogel ist bereits ab 2 cm einsetzbar, das macht den Stoff zu einer idealen Lösung für Bauten, bei denen wenig Platz für Dämmungen vorhanden ist oder kein/wenig Spielraum für Veränderungen vorhanden ist.

Kosten: Aerogel ist im Vergleich zu herkömmlichen Dämmmaterialien teurer, wirkt aber auch deutlich effizienter. Zudem fallen die Folgekosten für Veränderungen für Anpassungen am Objekt wie Fensterbänke, Dachwasserabläufe, Dachabschlüsse usw. weg.

Weniger Abfall beim Rückbau des Objektes: Da Aerogel-Dämmungen in dünnen Schichten aufgetragen werden, fallen bei einem Rückbau am Zyklusende des Gebäudes weniger Abfallvolumen an. Aerogele weisen eine ähnliche Zusammensetzung wie Sand oder andere mineralische Dämmstoffe auf. Die Entsorgung ist somit unproblematisch. 

Sehr hohe Kundenzufriedenheit: Die Rückmeldungen der Kunden sind durchwegs sehr positiv, sowohl die Wohnqualität wie auch die Einsparungen der Heizkosten stellen sehr zufrieden. Diese werden zum Teil systematisch überprüft. Manchmal stellen Kunden aber auch einfach fest, dass sie den Heizöltank auffällig lange nicht mehr nachfüllen mussten.

Grosser Spielraum für Oberflächengestaltung: mit Aerogel können wir beispielsweise eine Sichtbetonimitation auf den Dämmplatten applizieren, die man auf herkömmlichen Verputzen gar nicht anbringen kann. Das heisst, für Betonhäuser eignet sich das Material sehr gut, da man die originale Optik und Architektur erhalten kann.

Gegenseitiges Vertrauen in Fachkompetenz: Bei meinen Projekten arbeite ich oft mit anderen Spezialisten von Altbauweise Zürich zusammen, insbesondere beim Thema Gerüstbau sowie für Maler- und Sandstrahlarbeiten. Ich kann mich auf die Qualität und Zuverlässigkeit meiner Partner verlassen. Ich weiss beispielsweise, dass sich der Maler mit Aerogel auskennt, d.h. mit dampfoffenen Systemen und mineralischen Farben, die es dafür braucht. Diese Sicherheit wird auch von der Bauherrschaft als relevanter Mehrwert geschätzt.