Das erstmals 1588 erwähnte Haus wurde mehrfach umgebaut und erweitert. Ziel der Sanierung des denkmalgeschützten Wohn- und Geschäftshauses war es, die sehr alte Bausubstanz wo immer möglich zu erhalten und mit gehobenen Ansprüchen ans Wohnen in Einklang zu bringen.
Der Name «zur Farb» geht auf den Färber Bernhard Wüst zurück und zeugt von seiner einstigen Nutzung. Heute finden sich im Gebäude drei Stadtwohnungen und im Erdgeschoss zwei kleine Verkaufslokale. Ziel des Umbaus war es, bestehende Materialien und Strukturen wo immer möglich zu erhalten und sie zeitgemässen Anforderungen an Sicherheit und Komfort anzupassen. Da die Geschichte des Hauses mehrere hundert Jahre zurückreicht, wurde nicht nur die Denkmalpflege, sondern auch die Stadtarchäologie beigezogen. Beim Umbau kamen denn auch einzelne Funde zum Vorschein, die von archäologischem Interesse waren.
Die Kunst bestand darin, sehr gehobene Ansprüche ans Wohnen mit sehr alter Bausubstanz zu vereinen.
— Silvan Harringer, Projekt- und Bauleitung
In einem ersten Schritt haben wir die heterogene, teils mehrere hundert Jahre alte Tragstruktur ertüchtigt. Zusammen mit dem neu eingefügten Liftschacht gewährleisteten wir so die Erdbebensicherheit. Dann begradigten wir die Böden und optimierten sie schalltechnisch. Das Herzstück des Projekts bildete die Aufarbeitung der originalen Bauteile, die traditionelle Handwerkskunst auf höchstem Niveau verlangte. So haben wir die alten Parkett-, Riemen und Tonplattenböden sorgfältig demontiert, eingelagert, aufgearbeitet und am ursprünglichen Ort wieder eingebaut. Nussbaumtüren, Fenster mit Bleifassungen und Dachziegel haben wir ebenso präzis und fachmännisch behandelt. In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege gelang es uns, auch die Stukaturdecken, die beiden alten Kachelöfen und die Sandsteinwände sanft aufzufrischen und auf diese Weise zu erhalten. Das Dach haben wir bis auf den Dachstuhl rückgebaut, begradigt, isoliert und unter Verwendung der alten Ziegel wieder gedeckt. Um den Wohnkomfort in den Wohnungen den modernen, gehobenen Ansprüchen anzupassen, ersetzten wir sämtliche haustechnischen Anlagen sowie die Küchen und Bäder.
Dank der gut aufeinander abgestimmten Fachexpertise und sorgfältigen Detailarbeit der beteiligten Handwerker ist es uns gelungen, ein denkmalgeschütztes Bauwerk den zeitgemässen Anforderungen an Sicherheit und Komfort originalgetreu anzupassen. Die erhaltenen Bauteile widerspiegeln die jahrhundertealte Tradition des Hauses – ein Stück Geschichte, das mitten in der modernen Stadt Zürich weiterlebt.
Altbauweise Zürich ist es gelungen, den Charme des Hauses zu bewahren – eine Challenge, die dem Team sichtlich Freude bereitet hat. Die Freude widerspiegelt sich auch bei jedem Neubezug in den Augen der Mieter.
— Ramon Kübler, Mitglied der Geschäftsleitung, Private Immobilien-AG
Sanierung und Umbau eines denkmalgeschützten Wohn- und Geschäftshauses nach modernsten Anforderungen
Ertüchtigung Tragstruktur, Erdbebensicherheit, Brandschutz und Akustik
Zusammenarbeit mit Denkmalpflege und Stadtarchäologie
Kennzahlen | |
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Zeitraum | 2015 bis 2018 |
Baukosten | CHF 4 Mio. |
Hauptnutzfläche | 1’430 m2 |
Bauherrschaft | Private Immobilien-AG |
Mitgliederfirmen | |
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Projekt- und Bauleitung | Schäublin Architekten AG, Zürich |
Bedachung | H. Kreiner AG, Zürich |
Schreiner | R. Brunner AG, Zürich |
Zimmermann | Handwerkskollektiv, Zürich |
Haustechnik | A. Baltensberger AG, Zürich |
Elektrik | Ruckstuhl Elektrotech AG, Adliswil |
Metallbau | Tangemann Metallbau AG, Zürich |
Fotos: Denkmalpflege der Stadt Zürich
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